Die Anfänge der Austro-Peisonia
Am 10. Juli 1925 wurde im Gasthaus Püspök (heute: Landgasthaus Altes Brauhaus) im burgenländischen Frauenkirchen von Ulrich Sattler und weiteren vier Studenten die Ferialis Peisonia gegründet. Der Name der Verbindung leitet sich vom lateinischen Namen des Neusiedler Sees – „Lacus Peiso“ ab und zeigt sich bereits darin die tiefe Verbundenheit zum Burgenland.
Eine Woche später – am 17. Juli 1925 – fand die erste Kneipe der neu gegründeten Ferialverbindung statt.
Warum es die Peisonia bereits am 15. Oktober 1925 unter unserem Gründungssenior Ulrich Sattler v. Dr. cer. Fassl (Kb) nach Wien zog, um dort in eine Semestralverbindung übergeleitet zu werden, war klar: Die Mitglieder der burgenländischen Ferialverbindung wollten den Zusammenhalt auch in Wien pflegen und stärken. Schon am selben Tag stieg in einem Gasthaus in der Marchettigasse im sechsten Wiener Gemeindebezirk die erste Festkneipe der neuen Verbindung Peisonia. Sie war als damals noch landsmannschaftlich organisierte Studentenverbindung couleurstudentische Heimat für Burgenländer, was auch in den Verbindungsfarben Ausdruck findet: Die Landesfarben Rot-Gold und das Blau des Neusiedler Sees spiegeln sich im blau-rot-gold-blauen-Band wider.
Nachdem uns seitens der akademischen Senates der Universität Wien das Aufzugsrecht in vollen Farben zuerkannt wurde, fand am 30.11.1929 der erste Couleurbummel auf dem ehrwürdigen Boden der Alma Mater Rudolphina statt, an dem etwa 35 Peisonen teilnahmen.
Im selben Jahr erfolgte die Umbenennung in Austro-Peisonia, um nicht mit dem ebenfalls in Wien aktiven, schlagenden Corps Posonia verwechselt zu werden.
Mit dem Anschluss Österreichs an Deutschland wurden alle Studentenverbände und –verbindungen verboten und aufgelöst, Hunderte ihre Mitglieder verfolgt, verhaftet und zum Teil in Konzentrationslager gebracht, wo viele den Tod fanden oder hingerichtet wurden. Die Geisteshaltung und die Weltanschauung wurde durch das Verbot und die Verfolgungen jedoch nicht berührt und lebte die Austro-Peisonia während der Kriegsjahre im Untergrund weiter, ehe sie nach der Befreiung 1945 wieder zu neuem Leben erweckt und reaktiviert werden konnte.
Die Werte, die die Austro-Peisonia verkörpert, bescherten ihr rasch einen großen Zulauf und bereits im WS 1946/47 die stattliche Anzahl von 36 Fuchsen.
Nachdem die Austro-Peisonia seit 1949 in einem Freundschaftsverhältnis mit dem ÖCV stand, wurde sie 1958 auf der 16. CVV in Innsbruck als Mitglied in den ÖCV aufgenommen. Seit damals beschränkt sich die Verbindung nicht mehr ausschließlich auf Burgenländer, sondern steht allen katholischen Studenten aller Bundesländer offen, die sich mit ihren Prinzipien identifizieren können.
Nach personell etwas angespannten Zeit in den ausgehenden 1980er- und beginnenden 1990er Jahren ging es ab Mitte der 1990er Jahre mit unserer Austo-Peisonia wieder aufwärts.
Eine besondere Freude war die Gründung unserer Tochterverbindung A.V. Austro-Ferrea Eisenstadt am 5. Jänner 2001.
…und mutig in die neuen Zeiten.
Die Austro-Peisonia heute
„Für Gott und Heimat“ hat die Austro-Peisonia vor über 90 Jahren ihren Weg angetreten. Heute können wir voll Stolz auf diese Jahre mit ihren Höhen und Tiefen zurückblicken, in denen uns unsere Verbindung stets als Leitbild diente und unsere Gemeinschaft festigte und stärkte.
Unser Wahlspruch „Für Gott und Heimat“ ist dabei nicht nur bei seiner Gründung wichtig gewesen, sondern stellt sich heute als aktueller denn je heraus.
Wir wollen christlichen Studenten während ihrer Studienzeit eine zweite Heimat sein und ihnen die Möglichkeit bieten, die Verbindung selbst mit zu gestalten und zu prägen und sich selbst zu entfalten. Dabei werden unsere Aktiven von einem großen Netz von Studenten und Absolventen unterstützt.
Verbindung bedeutet Ausgleich zu Lehrveranstaltungen, Job und Alltag!
Unser Verbindungsheim ist dabei Treffpunkt für Jung und Alt. Der ideale Ort, seine Freizeit zu verbringen, einmal vom anstrengenden Studienalltag abzuschalten und die Möglichkeit Zeit mit Freunden zu verbringen, den ungezwungenen und bereichernden Diskurs mit Studenten und Absolventen anderer Fakultäten zu pflegen, interessante Gespräche mit hochkarätigen Persönlichkeiten zu führen, wertvolle Weiterbildungsveranstaltungen zu besuchen, aber auch Fest zu feiern.
Bei uns ist immer was los!
Nach mehr als 90 Jahren zählt die K.a.V. Austro-Peisonia über 200 Mitglieder. Mit diesem Geist, der seit über 90 Jahren in uns allen lebt, können wir mit und für Gott mutig in die Zukunft blicken.